FACHSTELLE TÄTER*ARBEIT INGOLSTADT

Eine Außenstelle des MIM – Das Münchner Informationszentrum für Männer

Das Partnerschaftsgewaltprogramm

Kurzbeschreibung

Das Partnerschaftsgewaltprogramm (PGP) für den Raum Ingolstadt richtet sich (entsprechend unserer Angebote in München) an Männer*, die psychische oder physische Gewalt gegen ihre (Ex-) Partner*innen ausgeübt haben und die ihre Konflikte in der Partnerschaft zukünftig gewaltfrei lösen wollen.

Folgende Aussagen sprechen Sie an?

  • Sie fühlen sich leicht durch Ihre/n Partner*in provoziert und werden wütend
  • Sie fühlen sich bei einem Streit in der Beziehung oft überfordert und wissen nicht weiter
  • Sie tun sich schwer, einen Streit mit Ihrer/m Partner*in zu beenden
  • Sie haben einmal oder mehrmals versucht, gewaltsam wieder Ruhe herzustellen
  • Sie hatten sich vorgenommen, nicht mehr mit Gewalt zu reagieren, es ist Ihnen aber wieder passiert
  • Sie möchten diesen Kreislauf unterbrechen und künftig nicht mehr zuschlagen
  • Sie wollen Konflikte von nun an fair und partnerschaftlich beilegen

Und Sie wollen an folgenden Punkten arbeiten:

  • Sie wollen verantwortungsbewusst handeln.
  • Sie möchten sich selbst besser beobachten und auf neue Weise erleben.
  • Sie wollen Grenzen wahrnehmen, achten und deutlich setzen.
  • Sie wünschen sich, Ihre Gefühle verständlich und angemessen zu äußern.
  • Sie möchten neue Wege der Konfliktlösung gehen.
  • Sie wollen Kinder vor den Auswirkungen miterlebter Gewalt schützen.

Die Aussagen haben Sie angesprochen? Dann rufen Sie uns an.

Telefon: 0176 55 20 6002
Montag und Mittwoch 09:00 -10.00 Uhr
Freitag 10:00 – 12:00 Uhr

eMail: taeterarbeit-ingolstadt@maennerzentrum.de

Zielgruppe

Am PGP teilnehmen können Männer* ab dem 18. Lebensjahr, sowohl mit Auflagen durch die Justiz, auf Empfehlung durch das Jugendamt oder freiwillig und in Eigeninitiative.

Zeitlicher Umfang

In der Regel sechs Vorbereitungsgespräche im Abstand von ca. 4 Wochen
26 wöchentliche Gruppensitzungen à 2 Stunden; ausgenommen Ferienzeiten; Wochentags von 18:30 – 20:30 Uhr

Voraussetzungen

  • Einräumen eigener Gewalthandlung gegen Partner*in und/oder ExPartner*in
  • Wille zur Verantwortungsübernahme und Verhaltensveränderung
  • Schweigepflichtentbindung gegen über Partner*in und/oder ExPartner*in

Einzugsgebiet

Oberbayern Nord, insbesondere die Stadt Ingolstadt, sowie die Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen a. d. Ilm, Freising.

Kosten und Finanzierung

Das erste Beratungsgespräch (Orientierungsgespräch) ist kostenlos. Bei weiteren Gesprächen kann ein Eigenbeitrag erhoben werden. Das Projekt ist durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales finanziert.

Zugang

Der erste Schritt ist ein Anruf, um ein unverbindliches Orientierungsgespräch zu vereinbaren.

Telefon: 0176 55 20 6002
Montag und Mittwoch 09:00 -10.00 Uhr
Freitag 10:00 – 12:00 Uhr

eMail: taeterarbeit-ingolstadt@maennerzentrum.de

Das PGP

Das PGP ist ein gewaltzentriertes Gruppenangebot für Männer* unter der Leitung von zwei Trainer*innen. Die Männer* erhalten in der Gruppe einen Raum, sich unter Anleitung mit ihren Gefühlen, ihren Konflikten und ihrer Verantwortung auseinander zu setzen. Das Ziel dabei ist, dass die Teilnehmer* keine erneute Gewalt ausüben. Um dieses Ziel zu erreichen ist es nötig, dass die Teilnehmer* erkennen, welche Situationen und welche Bedingungen in der Vergangenheit dazu geführt haben, dass sich dazu entschieden haben, in der Partnerschaften Gewalt auszuüben. Diese Erkenntnisse werden eingesetzt, um die aktuelle Beziehungssituation zu reflektieren, Risiken und Gefährdungen zu erkennen und einem Rückfall vorzubeugen. Die Teilnehmer* werden dazu angeleitet ihre Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und gewaltfrei auszudrücken. Die Männer* werden in die Lage versetzt, für ihre Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen.
Zur Vorbereitung auf die Gruppe werden mit jedem Teilnehmer* in der Regel sechs Einzelgespräche geführt. Die Vorbereitungsgespräche dienen der Abklärung einer möglichen Gruppenteilnahme. Dazu gehört u.a. die Klärung der Motivation (z.B. hinsichtlich der Bereitschaft, Verantwortung für die selbst ausgeübte Gewalt zu übernehmen) und der individuellen Ziele. Am Ende der Vorbereitungszeit steht eine Vereinbarung zwischen MIM und dem Teilnehmer*, bei dem sich dieser zur verbindlichen Teilnahme an der PGP-Gruppe bereit erklärt.

Wer wir sind

Das Münchner Informationszentrum für Männer fördert seit über 30 Jahren die Veränderung zu einem neuen Selbstverständnis und Rollenbewusstsein von Männern*.

  • Wir streben das partnerschaftliche Zusammenleben von Männern* und Frauen* an, die ohne Anwendung von körperlicher und seelischer Gewalt miteinander wachsen wollen.
  • Männer* und Frauen* sind nicht frei von Rollen und Sachzwängen, sie haben jedoch die Möglichkeit, sich diesen nicht zu beugen.
  • Ein gewalttätiger Mann* muss die Verantwortung für sein Handeln selbst übernehmen. Er vermag sein Verhalten zu ändern.
  • Zur Veränderung ist Bereitschaft und bewusster Umgang mit der aktuellen Situation erforderlich.
  • Wir fördern diese Grundsätze in Einzel- und Gruppengesprächen auf der Basis von Hilfe zur Selbsterfahrung.

Gemäß diesem Leitbild machen wir die Öffentlichkeit über die Medien und Veranstaltungen auf unsere Arbeit aufmerksam.
Mehr Informationen über das MIM finden Sie unter: www.maennerzentrum.de

Kooperation

Wir arbeiten im PGP gemäß dem von uns mit entwickelten Standards der „Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V.“

Unsere Arbeit ist Teil des Opferschutzes. Aus diesem Grund erhalten die von Gewalt betroffenen Partner*innen der Männer*, die am PGP teilnehmen, von uns die Kontaktdaten der Frauenunterstützung, um eigene Beratung in Anspruch nehmen können.